Gastarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland
- Gastarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland
-
Mit dem Wirtschaftsaufschwung um die Mitte der 50er-Jahre, der sich zu dem unerwarteten
Wirtschaftswunder ausweitete, gingen die anfänglich hohen Arbeitslosenzahlen
relativ rasch zurück, und es kam bald zu ersten Erscheinungen von Arbeitskräftemangel in einzelnen Sektoren wie z. B. in der
Landwirtschaft und im
Baugewerbe. Um diesem
Zustand abzuhelfen, setzte die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte ein. Diese vor allem aus den südeuropäischen Mittelmeerländern, später vor allem aus der
Türkei in die Bundesrepublik strömenden
Arbeitnehmer wurden mit offenen Armen aufgenommen. Für sie wurde der Name »Gastarbeiter« gefunden.
Bereits im Jahre 1964 wurde der einmillionste Gastarbeiter, ein Portugiese, in der Bundesrepublik Deutschland begrüßt. Bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl noch und stieg auf 2 158 551. In den ersten Jahren ging es vornehmlich darum, die ausländischen Arbeitnehmer in ihre Betriebe zu
integrieren und dort rechtlich abzusichern. Dadurch, dass viele Gastarbeiter ihre Familien nachholten, gewannen Fragen der
Integration in die
Gesellschaft und besonders die Schul- und
Berufsausbildung der ausländischen Kinder zunehmend an
Gewicht. Mit der Verschlechterung der wirtschaftlichen
Situation in der Bundesrepublik und dem Anwachsen der Arbeitslosenzahlen seit Mitte der 70er-Jahre veränderte sich bei vielen Menschen in Deutschland die
Einstellung zu den ausländischen Mitbürgern.
Den Ausländern wurde zum Teil die Schuld an der
Krise des Sozialstaats zugeschoben, soziale Spannungen entluden sich in Fremdenhass, und rechtsradikale Gruppen fanden mit Hetzkampagnen und ausländerfeindlichen Gewaltaktionen neuen
Nährboden und unverhohlene Sympathien (siehe auch
Extremismus: Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit im wieder vereinigten Deutschland).
Universal-Lexikon.
2012.
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